Der Maler Wassili Iwanowitsch Surikow
Auf die Frage nach russischen Schriftstellern oder Komponisten werden wohl den Meisten ein paar Namen
einfallen. Aber russische Maler? Malewitsch
(Казимир Северинович
Малевич), natürlich, oder Chagall
(Марк Захарович Шагал),
aber war der - geboren in Vitebsk im heutigen Belarus, den grössten Teil seines Lebens nicht in Russland
lebend sowie gestorben und begraben in Frankreich - überhaupt ein 'richtiger' Russe? Eigentlich schade
und unverständlich, man denke nur an den weitreichenden Einfluss der
Russischen Avantgarde (Русский авангард) zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Die Geschichte der Russischen Malerei begann lange vor der Russsischen Avantgarde und brachte
herausragende Künstler und Kunstwerke hervor, begonnen beim Ikonenmaler
Andrei Rubljow
(Андрей Рублёв)
über bspw. Ilja Repin
(Илья Ефимович Репин),
den nach heutiger Betrachtungsweise wohl als Antikriegsmaler geltenden
Wassili Wereschtschagin
(Василий Васильевич
Верещагин), den beinahe schon fotografisch-detailversessenen Natur- und Landschaftsmaler
Iwan Schischkin
(Иван Иванович Шишкин),
Iwan Aiwasowski
(Иван Константинович
Айвазовский) war höchstoffiziell Maler des zaristischen Marinestabs und die See mit ihren
berauschenden und tragischen Facetten sein ausschliessliches Motiv, oder eben Wassili Surikow.

Die Eremitage ist sowohl bezüglich ihrer Fläche als auch den
ca. 3 Millionen
Artefakten, wovon
etwa 65'000 ständig ausgestellt werden, das wahrscheinlich
weltgrösste Museum und besteht aus der
Kleinen, der
Alten oder
Grossen und der
Neuen Eremitage, dem
Eremitage-Theater sowie
dem
Winterpalast, welche einen grossen Gebäudekomplex auf dem
Schlossplatz
bilden. Ebenfalls auf dem Schlossplatz befindet sich das
Generalstabsgebäude, zur
Eremitage zählen auch noch das
Restaurierungszentrum Staraja Derewnja sowie der
Menschikow-Palast.
Gegründet wurde die Eremitage 1764 von
Katharina der
Grossen (
Екатерина Великая) mit
225 Bildern vorwiegend flämischer und holländischer Maler. Bereits im Folgejahr kamen 900 weitere
Werke holländischer, flämischer, deutscher, französischer und italienischer Künstler hinzu.
Der französische Ursprung des Wortes 'Ermitage' (= Einsiedelei, Klause) verweist darauf, dass die Eremitage
ursprünglich keineswegs als öffentliches Museum, sondern als Rückzugsort
Katharinas geplant war. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts konnte die Eremitage nur von wenigen hochrangigen und
ausgesuchten Personen besucht werden. Im Todesjahr Katharinas 1796 bestand ihre Sammlung aus 3996 Bildern.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden unter den Zaren Alexander I., Nikolaus I. und Nikolaus II.
weitere Sammlungen zugekauft, ebenso fanden orientalische Kunstwerke und archäologische Fundstücke
den Weg in die Eremitage. Werke russischer Künstler wurden erst nach 1825 in die Eremitage-Sammlung
aufgenommen. 1852 schliesslich machte Nikolaus I. die Eremitage-Sammlung der kunstinteressierten
Öffentlichkeit zugänglich.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden etwa 2 Millionen Exponate nach Jekaterinburg im Ural gebracht und
die restlichen Kunstwerke in den Eremitage-Kellern aufbewahrt. Bereits am 7. November 1944 wurde die Eremitage
wieder geöffnet, offizieller Eröffnungstermin war der 5. November 1945. Angeblich gingen bei der
Evakuierungs- und Rückführungsaktion weder Kunstwerke verloren noch wurden solche beschädigt.
Die
heimlichen Stars der Eremitage sind -
seine Katzen! Dabei handelt es sich
nicht etwa um eine Liebhaberei oder einen Spleen von Museumsangestellten - die (ausgesuchten und
ausgewählten) Katzen halten insbesondere die Kellerräumlichkeiten der Eremitage mäuse- und
rattenfrei. Die Eremitage weiss, was sie an ihren Katzen hat und widmet diesen
eine eigene
Seite ihrer Webpräsenz (leider nur auf russisch, aber heute hat ja eigentlich jeder Browser ein mehr
oder weniger brauchbares internes Übersetzungstool).
Hier können Sie sich auf eine über
5-stündige Reise durch
die Eremitage begeben.